Flöhe beim Hund
Flöhe trifft man von allen Parasiten bei Hund und Katze am häufigsten an. Nicht einmal Zecken und Milben können den bissigen, kleinen Biestern Konkurrenz machen. Flöhe finden sich auf den befallenen Tieren überall, in den Haaren und am gesamten Körper. Das ist ziemlich unangenehm für den Vierbeiner, aber auch für die Menschen, denn Flöhe vermehren sich rasant! Sie bevölkern auch gerne die Umgebung ihres Wirtes, das betrifft oftmals Teppiche und Möbel aber auch andere Haustiere können so darunter leiden.
Woran erkennt man Flöhe?
Flöhe haben einen seitlich leicht abgeflachten Körper, das erleichtert ihnen die Bevölkerung der Vierbeiner. Durch den Körperbau können sie sich leichter durch das Fell bewegen. An ihrem Körper und an ihren Beinen haben sie Borsten und sogenannte Zahnkämme. Dadurch lassen sie sich nur schwer aus dem Fell bürsten und entgehen auch den feinsten Kämmen.
Außerdem haben die Tierchen sehr ausgeprägte Hinterbeinchen, mit denen sie bis zu einen Meter weit springen können.
Sie sind auch sehr klein und werden gerne übersehen, mit nur 2-3mm Körperlänge und rötlicher bis brauner Farbe sind sie auch gut getarnt.
Glücklicherweise haben die Biester keine Flügel! Und doch lassen sie sich nur schwer töten. Durch ihren harten Panzer ist Zerdrücken schier unmöglich, ähnlich wie bei Zecken.
Durch ihre Sprungkraft könnte man meinen, sie würden sich durch Sprünge an neue Wirte heranwagen, was aber nur selten der Fall ist. Meistens verbreiten sich die Flöhe über ihre Eier, also über Körperkontakt. Die Eier bleiben am neuen Wirt haften, schlüpfen und lassen ein neues Tier leiden. Der Hundefloh (Ctenocephalides canis) besiedelt unsere besten Freunde übrigens nur selten, meistens findet man den Hundefloh nur in sehr ländlichen Gebieten. Der Katzenfloh (Ctenocephalides felis) ist der, der ihnen in den meisten Fällen zu schaffen macht.
Ist der Körper des Tieres irgendwann zu dicht besiedelt, weichen die Flöhe durchaus auf andere Wirte aus, das kann auch mal Menschen betreffen.
Viele Tierbesitzer glauben, dass der Grund für einen Flohbefall bei mangelnder Hygiene zu finden ist, aber das stimmt nicht. Niemand braucht sich zu schämen, weil sein Hund sich Flöhe eingefangen hat!
Klassische Anzeichen für einen Flohbefall beim Hund sind:
- Vermehrtes Kratzen und Knabbern: Das ist auf den Juckreiz zurückzuführen, den der Speichel der Parasiten auslöst. Viele Hunde beißen oder knabbern auch an den juckenden Stellen.
- Beim Kämmen kommen große Flöhe zum Vorschein
- Beim Kämmen kommen Flohausscheidungen zum Vorschein: Der Kot von Flöhen ist krümelig und sieht wie ein rotbraunes Pulver aus. Wird er in einem Taschentuch zerdrückt, so färbt es sich rot, weil sich in den Ausscheidungen noch Blut vom Wirt befindet.
- Der Hund hat Bissstellen: Finden sich stellenweise viele kleine rote, eng zusammenliegende Punkte auf der Haut des Tieres, so handelt es sich wahrscheinlich um Flöhe
- Ihr Tier hat kahle oder lichte Stellen im Fell vom vielen Kratzen
- Es gibt kleine Wunden auf der Haut
Ist bereits ein Mensch in ihrem Haushalt von den Flöhen betroffen, so ist dies ebenfalls ein sicheres Anzeichen dafür, dass die bissigen Biester von ihrem Hund stammen und sich schon im Haushalt verbreitet haben. Sind Sie unsicher, so kann auch eine Flohfalle Sicherheit bringen. Das sind kleine Fallen, die die Parasiten mit Licht und Wärme anlocken und dann auf einer Klebefalle festhalten. So lässt sich leicht überprüfen, ob ein Flohbefall vorliegt oder nicht.
Auf alle Fälle sollte der Verdacht auf Flöhe Sie sofort zum Handeln bringen!
Mit jeder Minute, in der sie untätig bleiben, breitet sich die Plage weiter aus.
Flöhe beim Mensch
Flöhe sind nicht nur bei Vierbeinern unangenehm, sie können auch zur Plage für den Menschen werden. Durch ihren unersättlichen Hunger beißen sie viel und dadurch wird das Leben des Menschen von Juckreiz bestimmt. Das ist aber noch nicht alles, denn die Tierchen können auch Krankheiten verursachen!
Die häufigsten Krankheiten beim Menschen in Zusammenhang mit Flöhen sind:
- Starker und langanhaltender Juckreiz
- Hautreizungen und Hautentzündungen
- Pilz- und Bakterienbefall auf der Haut
- Allergische Entzündungen (z.B. Flohspeichelallergie-Dermatitis, FAD)
- Übertragungen von Bakterien und auch Viren
- Übertragung des Gurkenkernbandwurms
- Extremer Flohbefall kann zu Anämie (Blutarmut) führen
Was tun gegen Flohbefall?
Sie sollten Ihren Vierbeiner unbedingt zum Tierarzt bringen! Nur hier bekommen Sie das effektivste und beste Mittel, um den Parasiten den Gar auszumachen. Der Besuch ist auch wichtig um etwaige Entzündungen oder Folgeerkrankungen abzuklären. Natürlich könnte man auch einfach selbst Flohmittel kaufen, aber das kann oft bitter für das Tier ausgehen. Also: Immer zum Tierarzt!
Was kann der Tierbesitzer selbst tun?
Ist der Hund zu voll besiedelt, ist auch mal der Mensch betroffen. Finden Sie auf Ihrer Haut zwei bis drei kleine Bisse in einer Reihe, so handelt es sich womöglich um die kleinen Biester. Die Bisse unterscheiden sich stark von Mücken oder Zeckenbissen und sind leicht zu identifizieren. Der Flohbiss brennt und juckt auch viel mehr und ist einfach richtig ungemütlich!
Genau darum sollten Sie sich schnell um Ihr Zuhause kümmern und den Flöhen den Gar ausmachen.
Die Waschmaschine ist ein guter Anfang, es sollte möglichst alles bei 60° gewaschen werden. Polstermöbel können abgesaugt werden, allerdings reicht das oft nicht. Im Handel sind aber spezielle Mittel erhältlich, die man einfach darauf versprühen kann.
Welches Flohmittel für den Hund?
Hier lässt sich zwischen Vorbeugung und Bekämpfung eines akuten Befalles unterscheiden.
Für letzteres gibt es verschiedene Varianten:
- Flohtropfen: Sie werden in den Nacken des Tieres gegeben und wirken mehrere Wochen oder sogar Monate
- Flohpuder: Muss auf dem ganzen Tier angewendet werden, kann aber auch zu Atemwegsreizungen bei dem Vierbeiner führen.
- Flohsprays: Eignen sich vor allem für Möbel und Haushalt
- Flohshampoo
- Flohbäder
- Flohtabletten: Werden einfach ins Futter gemischt und wirken nur für die Parasiten giftig
- Anti-Floh-Halsbänder
Mittel richtig anwenden!
Ganz wichtig ist, dass man sich exakt an die Anweisungen auf den Mitteln hält! Ansonsten kann das sogar zu Komplikationen mit Ihrem Tier führen! Es kann aber auch sein, dass Sie den Flohbefall einfach nicht mehr loswerden. Also, lesen Sie genau und halten Sie sich an die Anleitung!
- Wenden Sie die Mittel nach Packungsanweisung an!
- Halten Sie Behandlungszyklen strikt ein!
- Behandeln Sie alle Tiere im Haushalt!
- Vermeiden Sie Kontakt zu fremden Tieren!
- Kontrollieren Sie den Flohbefall regelmäßig mit einem Flohkamm!
Natürliche Alternativen gegen Flöhe
Die Nutzung von Chemikalien schrecken viele Hundebesitzer ab, was total verständlich ist. Manche Floh-Mittel sind so stark, wenn man nur etwas zu viel anwendet, kann das manchmal den Tod des Tieres bedeuten!
Es gibt glücklicherweise auch natürliche Alternativen, mit denen man Flöhe gut los wird.
Dazu gehören (als Badezusatz oder Spray/Creme):
- Zitronensaft
- Essig
- Lavendel
- Zedernholz
- Niemöl
- Teebaumöl
- Pfefferminzöl
- Eukalyptusöl
- Kokosöl
- Knoblauch, Salz und Kieselgur (Für Möbel!)
Mit Kokosöl kann man einem erneuten Flohbefall auch vorbeugen. Die im Öl enthaltene Laurinsäure schreckt aber auch Zecken, Milben und Steckmücken ab und ist ein Allaroundtalent! Außerdem riecht der Hund dann gut nach Kokosnuss. Allerdings ist das Öl sehr teuer und eignet sich wohl nur für kleinere Hunde als vorbeugender Schutz…
Grundsätzlich gilt aber noch immer: Gehen Sie zum Tierarzt und lassen Sie sich beraten!
Bandwürmer oder schwere Entzündungen lassen sich nämlich schwer mit Hausmitteln bekämpfen.
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